Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher dieser Homepage, mit dem folgenden Beitrag möchten wir das Projekt Stolpersteine kurz vorstellen und Internet-Links für weitere Informationen nennen:

 

Stolpersteine. Ein Kunstprojekt für Europa.

  • So heißt ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das 1992 mit einer Verlegung von Gedenksteinen zum 50. Jahrestags des sog. Auschwitz-Erlasses (Befehls Himmlers zur Deportation der Sinti und Roma) in Köln seinen Anfang nahm.
  • Mittlerweile gibt es über 61.000 Steine (Stand 2017) nicht nur in Deutschland, sondern auch in 21 weiteren europäischen Ländern. Im Internet ist eine Liste der Orte mit Stolpersteinen zu finden.
  • Die Stolpersteine sind das größte dezentrale Mahnmal der Welt.
  • Das Projekt Stolpersteine wurde mehrfach preisgekrönt.

 

Gedenk-Steine

  • Mit den im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln soll überall an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der NS-Zeit verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder zum Selbstmord getrieben wurden.
  • Die Gedenksteine sind Betonwürfel mit einer Kantenlänge von 96 × 96 und einer Höhe von 100 Millimetern, die auf der Oberfläche quadratische Messingtafeln mit abgerundeten Ecken und Kanten tragen. Diese Messingplatten werden von einem Berliner Kunsthandwerker mit händisch eingeschlagenen Lettern beschriftet.
  • Sie werden meist vor dem letzten frei gewählten Wohnsitz der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster bzw. den Belag des jeweiligen Gehwegs eingelassen.
  • Die Marke Stolpersteine ist seit 2006 beim Deutschen Patent- und Markenamt, seit 2013 auf europäischer Ebene geschützt.

 

Intention

  • Was ist ein „Stolperstein“? Ein Schüler: „Nein, nein, man stolpert nicht und fällt hin, man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen.“
  • Die Opfer des Nazi-Terrors haben keine Grabsteine. Oft wissen wir nicht einmal, wo sie ermordet, vergast, verbrannt und verscharrt wurden.
  • Insbesondere für die jüdischen Vorstellungen ist ein Ort, an dem die Toten ewiges Ruherecht haben, unerläßlich.
  • Mit den Stolpersteinen gibt man den NS-Opfern, die in den Konzentrationslagern zu Nummern degradiert wurden, auf den Steinen ihre Namen und eine Art Kurzbiographie zurück.
  • Warum kleine und dezentrale Gedenksteine? Zentrale Gedenkstätten sind nicht immer ausreichend sichtbar, man geht achtlos vorbei oder ignoriert sie, weil man die Inschriften schon kennt, legt vielleicht einmal im Jahr einen Kranz nieder.
  • Stolpersteinen dagegen bringen die Namen der Opfer dorthin zurück, wo die Orte ihres Lebens und der Mittelpunkt ihres Wirkens waren.
  • Stolpersteine leuchten auf unseren Alltagswegen von unten entgegen. Sie machen uns neugierig, veranlassen uns, immer wieder hinzuschauen und nachzulesen. Durch ihre Dauerhaftigkeit verhindern sie auf lange Zeit Vergessen und Verdrängung.
  • Wer sich bückt, um die Texte auf den Stolpersteinen zu lesen, verbeugt sich mit einer symbolischen Geste vor den Opfern.
  • Durch das genormte Äußere haben Stolpersteine einen hohen Wiederkennungswert: Wenn ich in Stralsund oder Venedig einen Stolperstein entdecke, weiß ich sofort, dass es hier eine jüdische Geschichte gibt und dass es Menschen gibt, die sich bewußt an diese Geschichte erinnern wollen.
  • Die auf den Stolpersteinen repräsentierten Lebensdaten müssen in den meisten Fällen mühsam rekonstruiert werden. Gedenkbücher, Staats- und Stadtarchive, Gespräche mit ZeitzeugInnen, Literatur, Internet-Recherchen helfen, vergessene oder verdrängte Facetten der lokalen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte wiederzuentdecken. Unser Wissen und unser Bild von der NS-Zeit in Stadt und Land wird verdichtet und geklärt.
  • Das Projekt Stolpersteine bringt Menschen zusammen. Recherchen und Verlegungen verbinden Menschen in Stadt und Land, Alt und Jung, Menschen aus Deutschland und anderen Ländern, in denen Nachkommen der ermordeten oder geflüchteten Personen leben. Sie verbinden Menschen im gemeinsamen Gedenken und gemeinsamer Trauer.
  • Stolpersteine tragen eine  wichtige Friedensbotschaft in unsere unruhigen Zeiten, sie machen Versöhnung möglich, wo sie undenkbar schien.

 

Herstellung und Gestaltung der Steine

  • Stolpersteine werden ausschließlich in Handarbeit und damit bewußt im Gegensatz zur maschinell-industriellen Menschenvernichtung in den Todeslagern hergestellt,
  • Sie werden seit 2006 von dem Berlinger Bildhauer Michael Friedrichs-Friedländer gefertigt, der je Stein 50€ erhält. Die Patenschaft für einen Stein beträgt 120€.
  • Die von Stolpersteingruppen entworfenen und von Gunter Demnig jeweils autorisierten Inschriften beginnen in der Regel mit „Hier wohnte …“ beginnt, gefolgt vom Namen des Opfers und dem Geburtsjahr, häufig mit Deportationsjahr und Todesort. Andere Formulierungen: „Hier lebte …“, „Hier wirkte …“, „Hier lehrte …“ oder „Hier lernte …“. Je nach Anlass beginnen die Texte „Hier getauft …“, „Hier erschossen …“, „Hier arbeitete …“ oder „Hier stand …“.

 

Verlegungen

  • Die Stolpersteine werden bündig in den Bürgersteig unmittelbar vor dem letzten vom Opfer frei gewählten Wohnort eingelassen.  Die Stolpersteine gehen nach der Verlegung in das Eigentum der Stadt oder Gemeinde über, weshalb die behördliche Genehmigung für eine Verlegung von Stolpersteinen im öffentlichen Raum wichtig ist.
  • Neben grundsätzlicher Ablehnung wie durch den Stadtrat von München stellen sich in seltenen Fällen auch Hausbesitzer oder Mieter, vor deren Häusern die Stolpersteine verlegt werden, gegen die Verlegung von Stolpersteinen. Die Spannweite der Begründungen reicht von rechtsradikalem Gedankengut, einer vermuteten Wertminderung des Gebäudes durch die Stolpersteine bis zur Angst vor rechtsradikalen Übergriffen nach der Verlegung. Zu einer Zivilklage urteilte das Landgericht Stuttgart, dass Stolpersteine keine Beeinträchtigung oder Wertminderung von Eigentum darstellen.

Zu weiteren Informationen siehe http://www.stolpersteine.eu/

 

 

Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher dieser Homepage, mit dem folgenden Beitrag möchten wir das Projekt Stolpersteine kurz vorstellen und Internet-Links für weitere Informationen nennen:

 

Stolpersteine. Ein Kunstprojekt für Europa.

  • So heißt ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das 1992 mit einer Verlegung von Gedenksteinen zum 50. Jahrestags des sog. Auschwitz-Erlasses (Befehls Himmlers zur Deportation der Sinti und Roma) in Köln seinen Anfang nahm.
  • Mittlerweile gibt es über 61.000 Steine (Stand 2017) nicht nur in Deutschland, sondern auch in 21 weiteren europäischen Ländern. Im Internet ist eine Liste der Orte mit Stolpersteinen zu finden.
  • Die Stolpersteine sind das größte dezentrale Mahnmal der Welt.
  • Das Projekt Stolpersteine wurde mehrfach preisgekrönt.

 

Gedenk-Steine

  • Mit den im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln soll überall an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der NS-Zeit verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder zum Selbstmord getrieben wurden.
  • Die Gedenksteine sind Betonwürfel mit einer Kantenlänge von 96 × 96 und einer Höhe von 100 Millimetern, die auf der Oberfläche quadratische Messingtafeln mit abgerundeten Ecken und Kanten tragen. Diese Messingplatten werden von einem Berliner Kunsthandwerker mit händisch eingeschlagenen Lettern beschriftet.
  • Sie werden meist vor dem letzten frei gewählten Wohnsitz der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster bzw. den Belag des jeweiligen Gehwegs eingelassen.
  • Die Marke Stolpersteine ist seit 2006 beim Deutschen Patent- und Markenamt, seit 2013 auf europäischer Ebene geschützt.

 

Intention

  • Was ist ein „Stolperstein“? Ein Schüler: „Nein, nein, man stolpert nicht und fällt hin, man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen.“
  • Die Opfer des Nazi-Terrors haben keine Grabsteine. Oft wissen wir nicht einmal, wo sie ermordet, vergast, verbrannt und verscharrt wurden.
  • Insbesondere für die jüdischen Vorstellungen ist ein Ort, an dem die Toten ewiges Ruherecht haben, unerlässlich.
  • Mit den Stolpersteinen gibt man den NS-Opfern, die in den Konzentrationslagern zu Nummern degradiert wurden, auf den Steinen ihre Namen und eine Art Kurzbiographie zurück.
  • Warum kleine und dezentrale Gedenksteine? Zentrale Gedenkstätten sind nicht immer ausreichend sichtbar, man geht achtlos vorbei oder ignoriert sie, weil man die Inschriften schon kennt, legt vielleicht einmal im Jahr einen Kranz nieder.
  • Stolpersteinen dagegen bringen die Namen der Opfer dorthin zurück, wo die Orte ihres Lebens und der Mittelpunkt ihres Wirkens waren.
  • Stolpersteine leuchten auf unseren Alltagswegen von unten entgegen. Sie machen uns neugierig, veranlassen uns, immer wieder hinzuschauen und nachzulesen. Durch ihre Dauerhaftigkeit verhindern sie auf lange Zeit Vergessen und Verdrängung.
  • Wer sich bückt, um die Texte auf den Stolpersteinen zu lesen, verbeugt sich mit einer symbolischen Geste vor den Opfern.
  • Durch das genormte Äußere haben Stolpersteine einen hohen Wiedererkennungswert: Wenn ich in Stralsund oder Venedig einen Stolperstein entdecke, weiß ich sofort, dass es hier eine jüdische Geschichte gibt und dass es Menschen gibt, die sich bewusst an diese Geschichte erinnern wollen.
  • Die auf den Stolpersteinen repräsentierten Lebensdaten müssen in den meisten Fällen mühsam rekonstruiert werden. Gedenkbücher, Staats- und Stadtarchive, Gespräche mit ZeitzeugInnen, Literatur, Internet-Recherchen helfen, vergessene oder verdrängte Facetten der lokalen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte wiederzuentdecken. Unser Wissen und unser Bild von der NS-Zeit in Stadt und Land wird verdichtet und geklärt.
  • Das Projekt Stolpersteine bringt Menschen zusammen. Recherchen und Verlegungen verbinden Menschen in Stadt und Land, Alt und Jung, Menschen aus Deutschland und anderen Ländern, in denen Nachkommen der ermordeten oder geflüchteten Personen leben. Sie verbinden Menschen im gemeinsamen Gedenken und gemeinsamer Trauer.
  • Stolpersteine tragen eine  wichtige Friedensbotschaft in unsere unruhigen Zeiten, sie machen Versöhnung möglich, wo sie undenkbar schien.

 

Herstellung und Gestaltung der Steine

  • Stolpersteine werden ausschließlich in Handarbeit und damit bewusst im Gegensatz zur maschinell-industriellen Menschenvernichtung in den Todeslagern hergestellt,
  • Sie werden seit 2006 von dem Berliner Bildhauer Michael Friedrichs-Friedländer gefertigt, der je Stein 50€ erhält. Die Patenschaft für einen Stein beträgt 120€.
  • Die von Stolpersteingruppen entworfenen und von Gunter Demnig jeweils autorisierten Inschriften beginnen in der Regel mit „Hier wohnte …“ beginnt, gefolgt vom Namen des Opfers und dem Geburtsjahr, häufig mit Deportationsjahr und Todesort. Andere Formulierungen: „Hier lebte …“, „Hier wirkte …“, „Hier lehrte …“ oder „Hier lernte …“. Je nach Anlass beginnen die Texte „Hier getauft …“, „Hier erschossen …“, „Hier arbeitete …“ oder „Hier stand …“.

 

Verlegungen

  • Die Stolpersteine werden bündig in den Bürgersteig unmittelbar vor dem letzten vom Opfer frei gewählten Wohnort eingelassen.  Die Stolpersteine gehen nach der Verlegung in das Eigentum der Stadt oder Gemeinde über, weshalb die behördliche Genehmigung für eine Verlegung von Stolpersteinen im öffentlichen Raum wichtig ist.
  • Neben grundsätzlicher Ablehnung wie durch den Stadtrat von München stellen sich in seltenen Fällen auch Hausbesitzer oder Mieter, vor deren Häusern die Stolpersteine verlegt werden, gegen die Verlegung von Stolpersteinen. Die Spannweite der Begründungen reicht von rechtsradikalem Gedankengut, einer vermuteten Wertminderung des Gebäudes durch die Stolpersteine bis zur Angst vor rechtsradikalen Übergriffen nach der Verlegung. Zu einer Zivilklage urteilte das Landgericht Stuttgart, dass Stolpersteine keine Beeinträchtigung oder Wertminderung von Eigentum darstellen.

Zu weiteren Informationen siehe http://www.stolpersteine.eu/